Erstellen persistenter (statischer) Routen – Konfigurieren und Verwalten von Netzwerkkomponenten in Oracle® Solaris 11.2
Erstellen persistenter (statischer) Routen
Sie verwenden den Befehl route, um die Routingtables des Netzwerks manuell zu bearbeiten. Verwenden Sie die Option –p, um die Änderungen über Neustarts hinweg dauerhaft zu machen. Da die Datei /etc/defaultrouter in Oracle Solaris 11 veraltet ist, können Sie mit dieser Datei keine Routen (Standard oder anderweitig) mehr verwalten. Die Verwendung des routecommand ist die einzige Möglichkeit, Routen manuell über Systemneustarts hinweg persistent zu machen.
Wenn Sie Routen persistent hinzufügen, sollten Sie darauf achten, dass Routen, die Sie hinzufügen, nicht bereits in der persistenten Konfiguration vorhanden sind. Wenn diese Routen bereits in der persistentconfiguration vorhanden sind, können sich die Netzwerkroutingtabellen ändern, ohne die persistente Route zu aktualisieren. Ein Beispiel wäre eine Situation, in der die Standardroute des Systems der primaryinterface des Systems zugeordnet ist (was häufig nach einer Oracle Solaris-Installation der Fall ist). Wenn Sie nachträglich die primäre Schnittstelle des Systems in eine andere Schnittstelle ändern, sollte die Standardroute des Systems ebenfalls dauerhaft aktualisiert werden. Es empfiehlt sich, die Konfiguration der persistenten Route zu löschen, bevor die neue Route hinzugefügt wird. Weitere Informationen finden Sie unter Beheben von Problemen beim Hinzufügen einer persistenten Route unter Beheben von Netzwerkadministrationsproblemen in Oracle Solaris 11.2.
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Verwenden Sie den Befehl route mit der Option -p, um eine Route dauerhaft hinzuzufügen:
# route -p add default ip-address
Verwenden Sie für Routen, die mit dieser Methode erstellt werden, den Befehl route-pshow, um alle persistenten statischen Routen anzuzeigen:
# route -p show
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Zeigen Sie die aktuell aktiven Routen auf einem System mithilfe des netstatcommand mit den folgenden Optionen an:
# netstat -rn
Siehe die Handbuchseiten netstat (1M) und route (1M).
Beachten Sie die folgenden zusätzlichen Informationen zum Erstellen und Anzeigen von persistentroutes:
Weitere Informationen finden Sie auf den Handbuchseiten netstat(1M) und route(1M).
Informationen zum Erstellen und Anzeigen von Standardrouten bei Verwendung des reaktiven Modus finden Sie unterkapitel 5, Verwalten der profilbasierten Netzwerkkonfiguration in Oracle Solaris.
Hinzufügen einer statischen Route zur Routing-Tabelle
- Zeigen Sie den aktuellen Status der Routing-Tabelle mithilfe Ihres regulären Benutzerkontos an.
% netstat -rn
Die Ausgabe wäre ähnlich der folgenden:
Routing Table: IPv4 Destination Gateway Flags Ref Use Interface -------------------- -------------------- ----- ----- ---------- ---------192.168.5.125 192.168.5.10 U 1 5879 net0224.0.0.0 198.168.5.10 U 1 0 net0default 192.168.5.10 UG 1 91908127.0.0.1 127.0.0.1 UH 1 811302 lo0Routing Table: IPv6 Destination/Mask Gateway Flags Ref Use If--------------------------- --------------------------- ----- --- ------- -----::1 ::1 UH 2 0 lo0
- Werden Sie Administrator.
- (Optional)Löscht die vorhandenen Einträge in der Routing-Tabelle.
# route flush
- Fügen Sie eine persistente Route hinzu.
# route -p add -net network-address -gateway gateway-address
-p
Erstellt eine Route, die über Systemneustarts hinweg bestehen bleibt. Wenn die Route nur für die aktuelle Sitzung beibehalten werden soll, verwenden Sie nicht die Option –p.
-net network-address
Gibt an, dass die Route mit der angegebenen Adresse in das Netzwerk gehtnetwork-address.
-gateway gateway-address
Gibt an, dass das Gateway-System für die angegebene Route die IP-Adresse hatgateway-address.
Beispiel 3-7 Hinzufügen einer statischen Route zur Routing-Tabelle
Das folgende Beispiel zeigt, wie eine statische Route zu einem Router (Router 2) hinzugefügt wird. Die statische Route wird für den Border Router des AS, 10.0.5.150, benötigt. Siehe Abbildung 3-1 für eine Illustration dieses particularsetup.
Sie würden die Routing-Tabelle auf Router 2 wie folgt anzeigen:
# netstat -rnRouting Table: IPv4Destination Gateway Flags Ref Use Interface-------------------- -------------------- ----- ----- ------ ---------default 172.20.1.10 UG 1 249 ce0224.0.0.0 172.20.1.10 U 1 0 ce010.0.5.0 10.0.5.20 U 1 78 bge0127.0.0.1 127.0.0.1 UH 1 57 lo0Routing Table: IPv6 Destination/Mask Gateway Flags Ref Use If--------------------------- --------------------------- ----- --- ------- -----::1 ::1 UH 2 0 lo0
Die Routing-Tabelle gibt an, dass Router 2 zwei Routen kennt. Die defaultroute verwendet die 172.20.1.10-Schnittstelle von Router 2 als Gateway. Die zweite Route,10.0.5.0, wurde vom in entdeckt.gerouteter Daemon, der auf Router 2 läuft. Das Gateway für diese Route ist Router 1 und hat die IP-Adresse10.0.5.20.
Sie würden eine zweite Route zum Netzwerk 10.0.5.0 hinzufügen, das sein Gateway als Grenzrouter hat, wie folgt:
# route -p add -net 10.0.5.0/24 -gateway 10.0.5.150add net 10.0.5.0: gateway 10.0.5.150
Die Routing-Tabelle enthält nun eine Route für den Border-Router mit der IP-Adresse 10.0.5.150.
# netstat -rnRouting Table: IPv4Destination Gateway Flags Ref Use Interface-------------------- -------------------- ----- ----- ------ ---------default 172.20.1.10 UG 1 249 ce0224.0.0.0 172.20.1.10 U 1 0 ce010.0.5.0 10.0.5.20 U 1 78 bge010.0.5.0 10.0.5.150 U 1 375 bge0127.0.0.1 127.0.0.1 UH 1 57 lo0Routing Table: IPv6 Destination/Mask Gateway Flags Ref Use If--------------------------- --------------------------- ----- --- ------- -----::1 ::1 UH 2 0 lo0